Pirelli enthüllt Änderungen an den F1-Reifen für die Saison 2025

Bei den aktuellen Reifenmischungen - C1 (die härteste) bis C5 (die weichste) - stellte das Leistungsgefälle zwischen bestimmten Mischungen, insbesondere zwischen C1 und C2 im Vergleich zu C3, in der F1-Saison 2024 eine Herausforderung dar.

,,Die neue Konstruktion des Reifens zielt darauf ab, die Integrität und Haltbarkeit zu verbessern", erklärt Isola. ,,Es geht auch darum, bestimmte Mischungen neu zu positionieren." Um dies zu erreichen, plant Pirelli die Einführung der neuen Mischungen C1 und C2, die mehr Grip bieten und den Leistungsunterschied verringern.

,,Das haben wir beschlossen, weil wir uns einige Simulationen der FIA, der Formel 1 und einiger Teams angesehen haben.", sagte Isola. ,,Die Kombination aus dieser Delta-Rundenzeit und einem klar definierten Grad der Degradation ist ein Weg, um mehr Boxenstopps während der Rennen zu generieren. Das Ziel ist also immer, idealerweise zwei Stopps oder eine Mischung aus einem, zwei und drei Stopps mit allen drei Reifenmischungen zu machen. Es ist schwierig, das auf 24 verschiedenen Strecken mit nur fünf oder sechs Reifenmischungen zu erreichen, aber wir würden gerne den Großteil des Rennens mit zwei Stopps bestreiten."

Überhitzung bekämpfen und Haltbarkeit erhöhen

Überhitzung ist nach wie vor eine der größten Herausforderungen für die Reifenhersteller in der Formel 1. Da die Autos immer schneller werden und mehr Kraft auf die Reifen ausüben, will Pirelli Reifen entwickeln, die den extremen Bedingungen besser standhalten können.

,,Überhitzung ist nicht einfach, denn um die Überhitzung zu reduzieren, muss man sie zunächst einmal definieren, und das ist nicht immer eindeutig", sagte Isola.

,,Wir haben die Kommentare der Fahrer genau analysiert. So haben wir die Möglichkeit, die verschiedenen Parameter zu untersuchen: die Oberflächentemperatur, die Karkassentemperatur, den Druck, den Verschleiß, das Profil. Wir haben die Möglichkeit, verschiedene Parameter zu überprüfen, aber nicht immer gibt es eine perfekte Korrelation zwischen einem Parameter und der Bemerkung.''

,,Deshalb müssen wir erstens die Überhitzung definieren und zweitens einen Reifen entwickeln, der diesen Effekt reduziert, den die Fahrer nicht mögen. Sie akzeptieren den Abbau, den thermischen Abbau, denn das ist etwas, das die Show und verschiedene Strategien fördern kann, aber die Überhitzung ist etwas, das wir gerne reduzieren würden."

Das Feedback der Fahrer prägt die Reifenentwicklung

Trotz der technischen Komplexität verlässt sich Pirelli bei der Weiterentwicklung seiner Reifen stark auf die Rückmeldungen der Formel-1-Fahrer. Da nur begrenzte Testmöglichkeiten zur Verfügung stehen, ist das Feedback der Fahrer an den Rennwochenenden entscheidend.

,,Das Feedback der Fahrer ist immer mehr als willkommen", so Isola. ,,Wir bitten die uns zugewiesenen Ingenieure immer, das Feedback der Fahrer einzuholen und uns zu berichten, damit wir in Mailand mehr und mehr Analysen durchführen können, während andere Ingenieure die Daten aus den Rennen analysieren, um zu verstehen, was wir verbessern können. Jedes Feedback, ob positiv oder negativ, von einem Fahrer ist wichtig. Wenn es durch etwas unterstützt wird, das uns die Möglichkeit gibt, uns zu verbessern, denn negatives Feedback ohne weitere unterstützende Kommentare ist für uns schwer zu nutzen."

Wie geht es für Pirelli in der Formel 1 weiter?

Bei 24 Rennen im Formel-1-Kalender 2025 dürften diese Updates die Strategien auf Strecken wie Monza oder Singapur verändern.

Im nächsten Teil des Interviews geht Mario Isola auf die Pläne für die Reifen 2026 ein und erklärt, wie sich Pirelli auf die nächste Ära der Formel 1 vorbereitet.

Einen detaillierten Einblick in Pirellis Updates für Regen- und Intermediate-Reifen findest du in unserem vorherigen Artikel.