Interview
"Ich fürchte, das könnte eine unangenehme Wendung für Tsunoda sein"
- GPblog.com
Für Liam Lawson war das Abenteuer bei Red Bull Racing nur von kurzer Dauer. Zwei Grands Prix lang war der Neuseeländer der Teamkollege von Max Verstappen, aber ab dem nächsten Rennen in Japan wird Yuki Tsunoda in den RB21 steigen. Ein Wechsel, den Jan Lammers mit gemischten Gefühlen betrachtet.
Zuallererst ein Disclaimer: Jan Lammers möchte betonen, dass er nicht alle genauen Details kennt, die Red Bulls Entscheidung, Lawson zu ersetzen, untermauert haben. "Abgesehen davon ist es natürlich noch sehr früh in der Saison", verrät der ehemalige F1-Fahrer gegenüber GPblog.
"Es waren zwei verschiedene Rennen. Eines wegen der Wetterbedingungen und im zweiten gab es einen Ausreißer wegen der Schwierigkeit, das richtige Set-up für das aktuelle Red Bull Auto zu finden."
In letzterem gelang das Duo Verstappen und Gianpiero Lambiase besser als Lawson mit seinem Renningenieur, stellt Lammers fest. "Liam Lawson muss aber noch an sich und dem Auto feilen. Nur wenn ein Auto am Limit gefahren wird, sammelt man relevante Informationen. Liam war dazu noch nicht in der Lage, also kann man auch nicht viel am Setup machen. Also ja, es hätte für Liam nicht schlechter laufen können."
Lammers fürchtet um Tsunoda
Ob der Wechsel zwischen Tsunoda und Lawson die richtige Entscheidung war, wird sich erst auf lange Sicht herausstellen. "Wer bin ich, um zu beurteilen, ob das gut oder schlecht ist? Tatsache ist aber, dass wir die Folgen dieser Entscheidung noch lange sehen werden. Denn erstens stellt sich heraus, dass der Racing Bull doch ein sehr gutes Auto ist. Und der Racing Bulls stellt sich auch als ein Auto heraus, das ein größeres Fenster in Bezug auf das Setup hat als der Red Bull."
"Also Liam Lawson, mit seiner Erfahrung in Suzuka, mit einem Auto, das einigermaßen benutzerfreundlich ist, dann hast du einfach eine Chance, dass Liam Lawson dann schneller fährt als Tsunoda. Ich fürchte, das könnte noch eine sehr unangenehme Wendung für Tsunoda sein."
Lammers fügte hinzu: "Ich würde nicht von ganzem Herzen zustimmen, dass Tsunoda darüber glücklich sein sollte. Vielleicht auf längere Sicht, aber eines ist klar: Nach dieser Sache [Lawson zu Red Bull und Tsunoda zu Racing Bulls] zurück zu wechseln, wäre eine sehr verrückte Sensation. Es ist eine außerordentlich komplizierte Situation, in der man die Konsequenzen der Entscheidung erst viel später in der Saison sehen wird."
"Dass es eine Menge Aufruhr, Zweifel und Unsicherheit [im Team] gibt, ist auch klar."